Die Geschichte des Salzes aus Guérande

Die Wurzeln des Salzes aus Guérande reichen weit in die Vergangenheit zurück.

Auf der Halbinsel Guérande wurde bereits in der Eisenzeit Salz geerntet. Die ersten Salinen, die die Lagerkapazitäten der Lagune nutzten, reichen bis ins 3. Jh. kurz nach der Eroberung durch die Römer zurück.

Bereits der Dichter Fortunatus erwähnte in seinem Werk „Vie de Saint Aubin, le blanc“ Felsen, „an denen die sich brechende Flut Salz ablagert“.

Das eigentliche Gesicht der Salzgärten wurde jedoch von den Mönche der Abtei von Landévennec geprägt, die 945 das Priorat von Batz gegründet hatten, das sie aufteilten. Auf der Grundlage ihrer Studien von Gezeiten, Wind und Sonne planten sie die Salinen, die bis heute den damaligen Vorgaben entsprechen. Diese Manufaktur unter freiem Himmel entstand im Ergebnis titanischer Anstrengungen und sicherte den Wohlstand von Guérande über mehrere Jahrhunderte. Die ersten Handelswege Europas gingen von diesem Eldorado der Bretagne aus.

Die derzeit angewendete Produktionstechnik reicht bis ins 9. Jh. zurück. Von den Salinen, die heute in den Sümpfen betrieben werden, stammen mindestens fünf aus der Zeit der Karolinger. Die Tradition des Berufes des Salzbauern und die Pflege seiner Produktionstechniken sind die Grundlage für das Überleben der Salzgärten von Guérande bis in unsere Tage.

Die gabelle

Das Wort gabelle kommt aus dem Arabischen (KABALA) und bedeutet Steuer. In Frankreich war die Bedeutung dieses Wortes auf das Salz beschränkt.

Die Entwicklung des Salzhandels erregte die Aufmerksamkeit der Mächtigen. 1343 sicherte sich König Philippe VI. de Valois auf dem Verordnungsweg das Salzmonopol und führte die gabelle, die Salzsteuer, ein.

Im Zuge der Einführung dieser Steuer entstanden die faux-saunier, also Schmuggler, die zum Beispiel in der (damals noch von Frankreich unabhängigen) Bretagne am anderen Ufer der Vilaine Salz kauften, um es dann in Maine (also in Frankreich) weiterzuverkaufen, nachdem sie es, ohne die Salzsteuer entrichtet zu haben, „importiert“ hatten. Sie riskierten, zum Dienst auf den Galeeren verurteilt zu werden, wenn sie ohne Waffen arbeiteten, und die Todesstrafen, wenn sie Waffen trugen.

Nach zahlreichen Erhebungen der Bevölkerung wurde die Salzsteuer am 1. Dezember 1790 von der konstituierenden Nationalversammlung endgültig abgeschafft.

Wörter und wendungen rund um das salz

Bestimmte Wörter und Wendungen sind jedermann bekannt…

  • Seinem Leben etwas Würze verleihen (Würze = Salz)
  • Seinen Senf (= Salz) dazugeben
  • Ein neckischer (= gesalzener) Scherz…


Aber wussten Sie auch, dass…

  • Ohne Salz auf dem Tisch bleibt der Mund trocken.
  • Schmollen in der Liebe ist wie Salz: Ein Zuviel ist schädlich. (indisches Sprichwort)
  • Wer eine Frau wegen ihres Geldes heiratet, frisst Salz, um seinen Durst zu löschen.
  • Bis man weiß, woran man miteinander ist, muss man sieben Säcke Salz miteinander verbrauchen. (bretonisches Sprichwort)
  • Einem alten Aberglauben zufolge bringt Salz verschütten Unheil. Aber keine Angst, es gibt ein Gegenmittel: Werfen Sie einfach eine Prise Salz über Ihre linke Schulter, und das Übel ist abgewendet!
  • Salz als Bestandteil vieler religiöser Zeremonien ist ein Garant für Gastfreundschaft, wenn man es auf den Tisch stellt.
  • wenn Fleisch riecht, lässt es sich nicht mehr salzen.
  • Salz und Rat gibt man nur demjenigen, der darum bittet.